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Kauflächen, hin und her, hin und her, Zähneputzen ist nicht schwer! Außenflächen, rundherum von rot nach weiß, außen putzen wir im Kreis! Innenflächen, fege aus fege aus, alle Krümmel müssen raus!
Sobald die ersten Milchzähne wachsen, sollte tägliches Zähneputzen selbstverständlich sein. Denn gesunde Milchzähne sind die Grundlage für gesunde Zähne ein Leben lang. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Kinder bei der Zahnpflege unterstützen können und worauf Sie im Alltag achten müssen.
Die Entwicklung der ersten Milchzähne beginnt schon während der Schwangerschaft. Umwelteinflüsse und das Verhalten während der Schwangerschaft haben bereits Einfluss auf die spätere Zahngesundheit. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz in unserem Körper. Ist er aber beschädigt, etwa durch schlechte Zahnpflege, kann der Körper ihn nicht mehr reparieren.
Auch die Backenzähne, die in der Regel erst mit 6 Jahren erscheinen, entwickeln sich bereits um die Geburt herum. Die bleibenden Zähne nach den Milchzähnen brauchen mehr Zeit, um sich zu entwickeln und zu wachsen.
Damit Kinder auch in Sachen Zahngesundheit mit den besten Voraussetzungen ins Leben starten, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft wichtig. Bei Ihrer Zahnarztpraxis bekommen Sie Tipps, wie Sie die Zahngesundheit Ihres Kindes bereits in der Schwangerschaft schützen können.
Die Bedeutung von gesunden Milchzähnen darf nicht unterschätzt werden. Sie sind mehr als nur Platzhalter bis die „richtigen“ Zähne wachsen. Das aus 20 Zähnen bestehende Milchgebiss ist das Fundament dafür, das die bleibenden Zähne gesund sind und richtig aus dem Kiefer wachsen können.
Daher ist das tägliche Zähneputzen morgens und abends schon ab dem ersten Zahn Pflicht. Natürlich kann ein Säugling nicht selbst die Zähne putzen. Daher ist es Aufgabe der Eltern, die Zähne der Kinder täglich zu putzen. Erst ab der zweiten oder dritten Klasse können Kinder selbst ihre Zähne gründlich und ordentlich Putzen. Als Faustregel gilt, wenn Ihr Kind flüssig Schreibschrift schreiben kann, ist es in der Regel auch so weit, die Zähne allein putzen zu können.
Alles beginnt mit der richtigen Putztechnik. Die KAI-Technik lässt sich einfach merken. KAI steht für Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen – und wie beim erwachsenen Gebiss von Rot nach Weiß putzen, um auch das Zahnfleisch zu schützen.
Für die ersten Zähne reicht eine reiskorngroße Menge. Nach dem zweiten Geburtstag sollten Sie etwa eine erbsengroße Menge verwenden.
Achten Sie darauf, dass die Zahnpasta auch für Kinder geeignet ist. Was für Erwachsene ein frischer Minzgeschmack ist, kann für kleine Kinder sehr unangenehm sein. Vielmehr sollte Zahnpasta für Kinder geschmacksneutral und farblos sein. Denn Kinder verschlucken beim Putzen noch viel Zahnpasta, wenn die Zahnpasta lecker schmeckt und gut aussieht, wird das Verschlucken noch gefördert.
Einige Zahnpasten für Erwachsene dürfen nicht für Kinder benutzt werden. Schauen Sie daher nach entsprechenden Hinweisen auf der Verpackung oder greifen Sie direkt zu speziellen Zahnpflegeprodukten für Kinder.
Stützen Sie den Kopf Ihres Kindes ab, damit er beim Putzen nicht wackelt. Stellen oder setzen Sie sich hinter Ihr Kind, lehnen Sie seinen Kopf an Ihren Bauch oder Brust und kuscheln Sie Ihren linken oder rechten Arm seitlich an den Kopf Ihres Kindes. Mit der Bürste in Ihrer rechten beziehungsweise linken Hand geht es los. Sprechen Sie beim Putzen Krokos Sprüche nach. Das Zahnputzkrokodil lernen alle Berliner Kinder kennen, wenn sie in die Kita kommen.
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Alternativ können Sie nebenbei Musik oder ein Hörspiel für Ihr Kind laufen lassen oder erzählen Sie selbst eine Geschichte. Auf bekannten Video- und Audioplattformen finden Sie eine Vielzahl von Zahnputzliedern für Kinder. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Zähneputzen normal und selbstverständlich ist. Wenn Sie fertig sind, lassen Sie Ihr Kind auch noch selbst putzen.
Dass Zucker schlecht für die Zähne ist, weiß jedes Kind. Aber auch säurehaltige Lebensmittel verursachen Karies. Je öfter und je länger der Zucker im Mund ist, um so größer das Karies-Risiko. Statt Fruchtsäften, Schorlen und Quetschies sollten Kinder ihren Durst mit stillem Wasser und ungesüßten Tees stillen. Denn auch wenn sich beispielsweise auf Quetschies der Hinweis „Ohne Zuckerzusatz“ findet, enthalten sie von Natur aus viel Fruchtzucker. Da kommen je nach Sorte und Produkt schnell bis zu 15 Gramm Zucker in einem 100 Gramm Quetschie zusammen.
Das stimmt nicht! Denn Karies an den Milchzähnen bedeutet oft auch Karies an den bleibenden Zähnen. Die Milchzähne beeinflussen zudem die Stellung der bleibenden Zähne. Muss etwa ein Milchbackenzahn wegen Karies gezogen werden, verrutschen die bleibenden Zähne im jungen Gebiss. Die daraus folgenden Fehlstellungen der Zähne müssen später aufwendig mit einer Zahnspange korrigiert werden.
Für die sprachliche und psychische Entwicklung sind die Milchzähne ebenfalls unentbehrlich. Die Zähne helfen Kindern dabei, Laute zu bilden und Wörter richtig zu formen. Stehen die Zähne schief oder fehlen gar, beeinträchtigt dies die Aussprache erheblich.
Das ist nicht richtig! Bis zur zweiten oder dritten Klasse – also wenn das Kind flüssig Schreibschrift schreiben kann – können sie noch nicht selbst richtig Zähne putzen. Dafür fehlt ihnen vorher noch die feinmotorische Entwicklung. Daher sollten sich Eltern täglich Zeit nehmen, mit ihren Kindern gründlich Zähne zu putzen.
Falsch! Richtig ist nur, dass Zahnform und Zahnstellung vererbt werden. Wie gesund die Zähne sind, hängt an unserem Verhalten. Wie viel Zucker essen wir, wie gut putzen wir die Zähne, benutzen wir eine Zahnpasta mit Fluorid und ob wir regelmäßig zur Zahnärztin beziehungsweise zum Zahnarzt gehen.
Das ist weder ganz richtig noch ganz falsch. Für eine gute Mundhygiene ist gründliches und regelmäßiges Putzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta wichtiger als ständiges Putzen. Die Empfehlung: Zwei Mal täglich putzen – vor allem vor dem Zubettgehen.
Dieser Mythos ist falsch. Fluoride sind ein wichtiger Baustein für die Kariesvorsorge. Sie wirken besonders in den Zahnzwischenräumen, also dort wo die Zahnbürste nicht hinkommt.
Auf keinen Fall! Denn auch hier gilt: vorbeugen ist besser als reparieren. Wer clever ist, besucht den Zahnarzt regelmäßig ab dem ersten Zahn.
Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung für Kleinkinder:
Danach regelmäßig zwei Mal im Jahr und natürlich, wenn es Probleme mit den Zähnen gibt.
Sollten Sie den Berliner KinderZahnPass nicht von Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt erhalten haben, so fragen Sie dort oder bei Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin nach. Sie können diesen auch bei der Zahnärztekammer Berlin per Mail bestellen oder direkt als PDF herunterladen.
Richtig ist, dass Kinder sobald sie ohne Fläschchen trinken können auch keines mehr bekommen sollten. Das ist in der Regel der Fall, wenn sie alleine sitzen können. Zwar sollten Sie Ihr Kind möglichst früh mit Schnullern vom Daumenlutschen entwöhnen, auf Dauer können aber auch Nuckelfläschchen und Schnuller zu Zahnfehlstellungen führen. Daher sollten Sie Ihre Kinder spätestens mit zwei Jahren vom Schnuller entwöhnen. Hinzu kommt, dass mit Zucker gesüßte Getränke beziehungsweise Säfte und Saftschorlen, die von Natur aus viel Zucker enthalten die Zähne schädigen. Vor allem wenn das Fläschchen nachts mit im Bett liegt oder die Kinder sonst auch jederzeit zum Fläschchen greifen können. Das dauerhafte Umspülen der Zähne mit zuckerhaltigen Getränken ist der ideale Nährboden für Karies.