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Wenn das Baby heftig schreit und sich mitunter stundenlang nicht beruhigen lässt, ist das für Eltern eine extreme nervliche Belastung. Emotionelle erste Hilfe für Kind und Eltern gibt es an unterschiedlichen Orten in Berlin.
Wenn das Baby gar nicht mehr aufhört zu schreien, kann das Eltern überfordern und sehr belasten. In der akuten Situation ist es wichtig, die Kontrolle über sich zu behalten. Um die Beherrschung nicht zu verlieren, ist folgende Strategie empfohlen:
Schütteln Sie Ihr Baby unter keinen Umständen. Säuglinge können ihren Kopf noch nicht allein halten. Daher wird der Kopf beim Schütteln vor und zurückgeworfen. Selbst bei kurzem Schütteln kann Ihr Kind schwerste Verletzungen mit lebenslangen oder gar tödlichen Folgen erleiden.
Sollten Sie die Beherrschung verlieren und Ihr Baby oder Kleinkind geschüttelt haben: Bringen Sie Ihr Kind sofort zur nächsten Klinik!
Nationales Zentrum Frühe Hilfen: Warum Schütteln so gefährlich ist
Die genauen Ursachen für die Schreiattacken sind nicht abschließend geklärt. Alle Babys schreien, das ist grundsätzlich normal. Schreien und Weinen sind für Babys die einzige Möglichkeit, ihre Bedürfnisse auszudrücken und auf sich aufmerksam zu machen. Altersbedingte Entwicklungsprozesse können ebenfalls Unruhe beim Baby auslösen. In der Regel lernen Babys in den ersten Wochen und Monaten, das Schreien besser zu regulieren.
Es wird angenommen, dass Babys mit Regulierungsstörungen, die exzessiv schreien, diese Fähigkeiten noch nicht altersgerecht erlernt haben. Sie sind vermutlich sensibler, sind schneller von Sinneseindrücken überfordert und haben mehr Schwierigkeiten, sich wieder zu beruhigen. Sie schlafen zudem oft weniger als andere Babys. Schreiattacken treten meist nach dem Füttern oder wegen Übermüdung auf, wenn die Babys „überreizt sind“. Die Anspannung und der Stress der Eltern, die sich aus der Situation entwickeln, können für die Kinder sehr deutlich spürbar sein.
Schreit Ihr Baby ungewöhnlich oft und lange, sollten Sie sich zuerst an Ihren Kinderarzt, Ihre Kinderärztin oder den kinderärztlichen Notdienst wenden. Sie können auch die Nachsorgehebamme kontaktierten. Möglicherweise ist das Kind krank oder es hat Schmerzen und schreit deswegen.
Ist das Baby gesund, schreit aber dennoch viel und lässt sich nicht oder nur schwer beruhigen? Dann können Sie in Berlin spezielle Hilfsangebote für Eltern von Schreibabys kontaktieren.
Sie müssen die belastende Situation mit einem Schreibaby nicht allein innerhalb der Familie ausmachen. Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen.
Schreibaby-Ambulanzen sind eine Anlaufstelle für Eltern mit Babys und Kleinkindern zwischen null und drei Jahren, die anhaltend weinen, untröstbar schreien, starke Unruhe zeigen oder Schlaf-, Still- und Fütterprobleme haben.
Sie bieten eine ressourcenorientierte Krisenbegleitung an. Dies beinhaltet beispielsweise entlastende Gespräche und Entspannungsübungen, die sich an Ihren Bedürfnissen und den Bedürfnissen Ihres Kindes orientieren. Gemeinsam wird so ein Weg aus dem Stress und in die gemeinsame Ruhe gefunden.
So können sich häufig schon innerhalb kurzer Zeit innere Anspannung, Unsicherheit und Schuldgefühle seitens der Eltern lösen.
Die Erziehungs- und Familienberatung ist ein kostenfreies Angebot für Eltern und Erziehungsberechtigte, Paare sowie Kinder und Jugendliche. Es gibt sie in jedem Bezirk. Die Beratung können Sie ohne Antrag wahrnehmen. Sie kann auf Wunsch auch anonym stattfinden.
Die Entwicklungspsychologische Beratung ist eine videogestützte Beratung für Eltern mit Säuglingen und Kindern bis drei Jahren, die viel schreien oder Schlafprobleme haben.
Angebote Früher Hilfen richten sich an alle Familien mit Kindern von null bis drei Jahren, die das Gefühl haben mit ihrer aktuellen Situation an Grenzen zu stoßen und sich Unterstützung in ihrem Familienleben wünschen.
Die Frühen Hilfen unterstützen Sie auch, wenn Sie ein schreiendes Baby und schlaflose Nächte haben.
Die Eltern-Baby-Hilfe im Vivantes Klinikum Neukölln bietet Unterstützung für Eltern von Babys und Kleinkindern von 0 bis 3 Jahren mit Schrei-, Schlaf- und Fütterproblemen.
In der Baby- und Kleinkindsprechstunde der Charité finden Familien Unterstützung mit Kindern im Alter von 0 bis 5 Jahren unter anderem bei häufigem Weinen, Problemen beim Essen, Schwierigkeiten beim Schlafen sowie emotionalen Störungen.
Bitte beachten Sie, dass Sie für die Art der Unterstützung meistens einen Überweisungsschein Ihrer Kinder- oder Hausarztpraxis benötigen.
Wenn Sie akut Hilfe brauchen, können Sie sich auch direkt an diese Stellen wenden: