Das Baby ist da! Hier gibt es Unterstützung für Eltern

Eine Gruppe Mütter mit ihren Babys bei einem Gruppenangebot. Ein Baby schaut zentral in die Kamera.

Wenn das Baby da ist, ist nicht immer alles ganz einfach. Gut, dass sich Berliner Eltern auf ein weites Netzwerk an Unterstützung und Hilfe verlassen können. Wir haben für Sie die wichtigsten Anlaufstellen zusammengetragen.

Das Baby ist da und die Freude groß – und trotzdem sind die ersten Wochen und Monate nach der Geburt eines Kindes manchmal nicht ganz einfach. Ein schreiendes Baby, Unsicherheit und schlaflose Nächte können Nerven kosten und die Paarbeziehung ziemlich strapazieren. Bevor Ihnen alles zu viel wird, sollten Sie rechtzeitig Hilfe holen und Beratung nutzen.

Hebammenhilfe

Eine der wichtigsten Stützen im Wochenbett und der Stillzeit ist die Betreuung durch die Hebamme, auf die jede Frau Anspruch hat. Am besten nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu einer Hebamme auf, um ein vertrauensvolles Verhältnis mit ihr aufzubauen. Bei der Berliner Hebammenvermittlung können Sie gezielt nach einer Hebamme suchen. Sollten Sie in einer bestimmten Klinik entbinden wollen, können Sie sich oftmals auch auf der Webseite der jeweiligen Klinik über dort tätige Beleghebammen informieren.

Die gesetzlichen und auch die meisten privaten Krankenkassen übernehmen die Hebammenleistungen vollständig: Dazu gehören die tägliche Wochenbettbetreuung in den ersten zehn Tagen und weitere 16 Hausbesuche oder Telefonberatung bis acht Wochen nach der Geburt. Mit ihr können Sie alle Fragen rund um Pflege und Ernährung des Kindes, Nabelpflege, Rückbildung oder Familienplanung besprechen. Zusätzlich können Sie während der Stillzeit bis zu acht Beratungen zum Thema Stillen und Ernährung in Anspruch nehmen.

Frühe Hilfen

Ein Neugeborenes stellt das Leben auf den Kopf. Bei den Frühen Hilfen finden Familien, die das Gefühl haben, mit ihrer aktuellen Situation überfordert zu sein und sich Hilfe und Unterstützung wünschen unbürokratische Hilfe und vielfältige Angebote. Familienhebammen, Familien-Gesundheits- und Kinderpflegerinnen oder Ehrenamtliche beraten bei Sie Bedarf im Umgang mit dem Säugling. In jedem Berliner Bezirk gibt es Ansprechpartner und -partnerinnen, die dabei helfen, das passende Angebot für Sie zu finden.

Aufsuchende Elternhilfe

Die Aufsuchende Elternhilfe unterstützt Sie, wenn Sie sich während Ihrer ersten Schwangerschaft in einer schwierigen Lebenssituation befinden. Erfahrene Fachkräfte unterstützen Sie während der Schwangerschaft und nach der Geburt, um Ihnen und dem Nachwuchs einen optimalen Start zu ermöglichen.

Sie machen Hausbesuche, kommen mit zur Ärztin beziehungsweise zum Arzt und bieten Beratungsgespräche an, die die (werdenden) Familien flexibel vereinbaren können. Diese Hilfe wird von Sozialpädagoginnen und -pädagogen, sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeitern geleistet. Die Fachkräfte der Aufsuchenden Elternhilfe übernehmen keine Kinderbetreuung, bieten aber die Vernetzung mit entsprechenden Entlastungsangeboten an. Die Beratung erfolgt kultursensibel und ist in verschiedenen Sprachen möglich.

Für die kostenlose Aufsuchende Elternhilfe wenden Sie sich an den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes im Bezirk oder direkt an die Organisation, die diese in Ihrem Bezirk anbietet – ein Antrag ist nicht erforderlich.

Ersthausbesuch des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes

Nach der Geburt Ihres Kindes können Sie sich persönlich zu Hause beraten lassen. Fachkundige Sozialarbeiterinnen besuchen Sie auf Wunsch zu Hause und beraten Sie rund um die Themen Stillen, Ernährung, Schreien sowie zu den vielfältigen Angeboten für Familien in Ihrer Nähe. Eltern erhalten vom Kinder-, Jugend- und Gesundheitsdienst (KJGD) des Gesundheitsamts in ihrem Bezirk ein Begrüßungsschreiben, in dem der Besuch angeboten wird.

ElternMail Berlin

Die ElternMail Berlin bietet Ihnen Informationen rund um die vielen Herausforderungen des Familienlebens: von den ersten Lebensmonaten bis zum Ende der Schulzeit. In dem kostenlosen Service finden Sie als Familien immer das Wichtigste zur aktuellen Entwicklung Ihres Kindes und praktische Tipps zu unterstützenden Angeboten rund ums Elternsein in Berlin. Die ElternMail ist für Sie kostenlos, in mehreren Sprachen erhältlich und immer pünktlich in Ihrem E-Mail-Postfach.

Hilfe durch Ehrenamtliche

Verschiedene Projekte, wie beispielsweise „Wellcome“, „Känguru“ und „bärenstark ins Leben®“ bieten Familien Hilfe durch geschulte Ehrenamtliche oder Familienpaten an. Die Ehrenamtlichen begleiten die Familien in der ersten Phase nach der Geburt. Sie kümmern sich beispielsweise um Geschwisterkinder und unterstützen die Eltern ganz praktisch im Alltag.

Hilfe für Eltern von Schreibabys

Hört das Baby nicht auf zu schreien, müssen Sie als Eltern unbedingt einen kühlen Kopf bewahren und sollten sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Sie können sich als Eltern an eine der Berliner Schreibaby-Ambulanzen wenden. Dort erhalten Sie und Ihr Kind emotionelle erste Hilfe. Sie finden dort jemanden, der oder die sich mit dem Thema auskennt und ihre Fragen beantworten kann. So können sich häufig schon innerhalb kurzer Zeit innere Anspannung, Unsicherheit und Schuldgefühle lösen. Zudem können Ihrem Kind auch körpertherapeutische Maßnahmen wie Massagen und Atemübungen helfen.

Familienzentren und Familienservicebüros

Neu in Berlin oder neu in der Elternrolle? In den Berliner Familienzentren finden Sie als werdende Eltern oder mit Ihren Kindern bis zum Grundschulalter Kontakt und Austausch mit anderen Eltern aus Ihrem Kiez. Daneben gibt es auch Beratungen zu allen Fragen rund ums Elternsein und spannende Angebote für Sie und Ihre Kinder.

An den Standorten in den Berliner Bezirken oder bei mobilen Sprechstunden bieten Ihnen die Familienservicebüros kostenfreie Beratung, Information und Hilfe:

Stadtteilmütter

Die Stadtteilmütter sind wichtige Ansprechpartnerinnen im Alltag für Familien aus einem ähnlichen Kulturkreis und übernehmen eine Brückenfunktion in ihrer Erstsprache, um ihnen den Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsangeboten in ihrer Nähe zu erleichtern. Dafür besuchen sie Mütter zu Hause und vermitteln ihnen ihr Wissen beispielsweise zu Themen wie der Entwicklung und Erziehung von Kindern, dem Umgang mit Medien, Gesundheitsförderung, Haushaltsführung sowie Spracherwerb und Sprachförderung.

Sie ermutigen die Eltern und zeigen Möglichkeiten auf, wie sie die Entwicklung der Kinder aktiv unterstützen können. Sie stellen Kontakte zu Behörden her, helfen Familien bei der Beantragung familiärer Leistungen und der Orientierung im Versorgungssystem.

Haushaltshilfe durch die Krankenkasse

Bei Beschwerden nach der Entbindung, zum Beispiel nach einem Kaiserschnitt, einer Mehrlings- oder Frühgeburt, können Sie eine Kostenübernahme einer Haushaltshilfe bei der gesetzlichen Krankenkasse beantragen. Dem Antrag muss eine Bescheinigung des Arztes beiliegen, warum und in welchem Umfang Sie Unterstützung benötigen.

Voraussetzungen für eine Genehmigung: Weder die Mutter, der Vater oder eine andere im Haushalt lebende Person kann den Haushalt weiterführen. Versicherte, die die Haushaltshilfe aufgrund von Schwangerschaft oder Entbindung benötigen, brauchen keine Zuzahlung leisten.

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