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Finanzielle Hilfen für Schwangere
Wenn das Geld ohnehin schon kaum reicht, kann eine Schwangerschaft große finanzielle Sorgen bereiten. Es gibt aber Hilfen, die Schwangere in finanziellen Notlagen in Anspruch nehmen können.
Eine Schwangerschaft ist eine besondere Zeit. Wenn das Familieneinkommen sehr knapp ist, kann sie uns aber vor finanzielle Herausforderungen stellen. Für solche Situationen gibt es in Berlin Hilfs- und Unterstützungsangebote, die Schwangere in finanziellen Notlagen in Anspruch nehmen können.
Wenn Sie berufstätig und schwanger sind beziehungsweise kürzlich entbunden haben oder ein Kind stillen, gilt für Sie der Mutterschutz. Mutterschaftsleistungen helfen Ihnen, ihr Einkommen zu sichern, wenn Sie während Ihrer Schwangerschaft oder nach der Geburt Ihres Kindes nicht arbeiten.
Wenn Sie Bürgergeld bekommen, haben Sie ab der 13. Schwangerschaftswoche Anspruch auf einen Zuschlag für Mehrbedarf von 17 Prozent auf den Regelbedarf. Zusätzlich können Sie einmalige Leistungen beantragen – etwa finanzielle Unterstützung bei der Erstanschaffung von Umstandskleidung oder für die notwendige Babyausstattung. Den Antrag müssen Sie bei Ihrem Jobcenter stellen.
Wenn Sie eine Ausbildung machen oder studieren, aber keinen Anspruch auf Bürgergeld oder Sozialhilfe haben, können Sie ebenfalls diese einmaligen Leistungen beantragen. Sie müssen den Antrag vor dem Kauf der anstehenden Anschaffungen stellen.
Hilfe ohne Krankenversicherung
Haben Sie keine Krankenversicherung und können die ärztliche Betreuung oder die Entbindungskosten für das Kind nicht selbst bezahlen, haben Sie Anspruch auf Sozialhilfe. Wenden Sie sich in dem Fall an das Sozialamt oder das Jugendamt Ihres Wohnbezirks. Auch eine Haushaltshilfe kann bei Bedarf finanziert werden, wenn keine gesetzliche Krankenversicherung besteht.
Wenn Sie nicht krankenversichert sind, können Sie sich auch an ein Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung wenden. Hier erhalten Schwangere ohne Versicherungsschutz ärztliche Beratung. Auch die Vorsorgeuntersuchungen können Sie dort machen lassen. Sie finden das Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung an fünf Standorten in Berlin:
Unterstützung durch Stiftungen und Vereine
Die „Bundesstiftung Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens” hilft Schwangeren in einer Notlage. Etwa wenn Ihre Einkünfte den finanziellen Bedarf für Schwangerschaft, Geburt sowie Pflege und Erziehung des Kindes nicht decken und andere staatliche Leistungen nicht rechtzeitig oder ausreichend zur Verfügung stehen.
Schwangere in finanziellen Notlagen können sich über eine Beratungsstelle neben der „Bundesstiftung Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens” auch an die Stiftung „Hilfe für die Familie“ wenden. Hier bekommen Sie Unterstützung in Form von zweckgebundenen finanziellen Zuschüssen.
„Welcome-Baby-Bags“ ist ein weiteres Unterstützungsangebot für Frauen und Familien in einer akuten Notsituation. Anträge stellen für Sie Hebammen, Babylotsinnen und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter aus Not- und Gemeinschaftsunterkünften, Gesundheits- und Jugendämter oder ehrenamtliche Familien-Begleiterinnen.
Mehr Informationen zu finanziellen Unterstützungen während der Schwangerschaft finden Sie auch bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und auf dem Familienportal des Bundes.
Beratung und Information vor Ort bekommen Sie auch bei einer der zahlreichen Beratungsstellen für Schwangere in Berlin.