Zehn Tipps für Familien mit geringem Einkommen in Berlin

Eine Frau schiebt ihr Kind im Kinderwagen über einen menschengefüllten Platz mit Flomarktständen

So sparen Sie in Berlin! Die Hauptstadt ist in jeder Hinsicht vielfältig. Deshalb gibt es auch für Familien mit geringem Einkommen viele Möglichkeiten, ein erfülltes Familienleben in der Stadt zu führen. Wir haben einige Tipps und Anregungen zusammengestellt, die sich für jeden Geldbeutel eignen.

 

So haben Sie Ihre finanzielle Situation noch besser im Griff:

  • 1. Kostenlose und kostengünstige Freizeitaktivitäten nutzen

    Berlin bietet viele kostenlose oder kostengünstige Freizeitmöglichkeiten: So ist an jedem ersten Sonntag im Monat der Eintritt in über 60 teilnehmenden Berliner Museen frei. Beim monatlichen Museumssonntag sind unter anderem folgende Museen dabei:

    Zusätzlich zu Museen gibt es in Berlin weitere Angebote, die nichts oder nur wenig kosten – zum Beispiel in einem Familienzentrum oder in einer (Kinder-)Bibliothek in Ihrer Nähe. Außerdem bietet Berlin tolle Möglichkeiten, sich in Parks und Gärten sowie auf Spielplätzen auszutoben.  

    Der Berliner FamilienPass, ein Gutscheinheft exklusiv für Berliner Familien, bietet ermäßigte Angebote für gemeinsame Unternehmungen mit Ihrem Kind. Und alle EXTRA-Angebote für Familien mit geringem Einkommen – Konzerte, Schwimmkurse, Kurzreisen – finden Sie auf der beim Jugenkulturservice. Kostenfreie Veranstaltungen können Sie bei Gratis Berlin entdecken und auch in unserem Veranstaltungskalender.

    Noch mehr Ideen und Anregungen lesen Sie im Beitrag Familien-Freizeitangebote in Berlin.

  • 2. Kostenfreie Bildungsangebote für Eltern und Kinder in Anspruch nehmen

    Wo bekommen Sie kostenlose Elternbildungsprogramme? Welche Bildungsförderungen oder -maßnahmen gibt es für Ihre Kinder? Folgende Anlaufstellen können ein erster Schritt sein:

  • 3. Gebrauchtes tauschen, günstig kaufen oder verkaufen

    Gebraucht kaufen statt neu shoppen. Nutzen Sie Second-Hand-Shopping, besuchen Sie Flohmärkte oder nutzen Sie Tausch- und Leihstellen. Kleidung, Spielzeug, Geschirr und mehr. So lässt sich Geld sparen und es ist zugleich klimaschonend.

    • Trödeln auf den zahlreichen Berliner Flohmärkten: Entdecken Sie Schnäppchen oder schließen Sie sich zu einer Gruppe zusammen, um selbst das eine oder andere Stück zu verkaufen und die Haushaltskasse aufzubessern. Oft gibt es auch Flohmärkte, auf denen speziell für Babys und Kinder Kleidung, Ausstattung und Spielzeuge angeboten werden.
    • Auch online und in den sozialen Medien gibt es Plattformen und Gruppen, in denen Sie Gegenstände, Bücher oder Spielzeug tauschen, günstig oder sogar umsonst erwerben können, zum Beispiel nebenan.de.
    • Die Kleiderkammer der Caritas Berlin in der Pfalzburger Str. 18 ist eine der wenigen, die speziell und ausschließlich Kleidung für Kinder anbietet. Familien, die Sozialhilfe, Grundsicherung oder Bürgergeld beziehen und dies zum Bespiel per Leistungsbescheid vom JobCenter nachweisen, können viermal im Jahr kostenlos etwas aussuchen. 
    • Die Berliner Familienzentren bieten ebenfalls Möglichkeiten, wie Kleider-Basare oder Leihservices – Oft unter dem Titel „Schatzkiste“ können Sie Bücher, Kleidung und Spielzeug aus der gespendeten Schatzkiste aussuchen und mitnehmen.
  • 4. Staatliche Leistungen und Unterstützung nutzen

    Vielen Familien stehen zusätzlich zum Kindergeld weitere finanzielle Leistungen zu. Es lohnt sich, diese Möglichkeiten zu prüfen. 

    • Wohngeld als Mietzuschuss. Prüfen Sie Ihren Anspruch mit dem Wohngeldrechner.
    • Kinderzuschlag (KiZ) zusätzlich zum Kindergeld. Mit dem KiZ-Lotsen können Sie Ihren Anspruch ermitteln.
    • Berliner Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) für die Kostenübernahme für das Mittagessen in Schule und Kita, den Schulbedarf sowie die Kostenübernahme für den Weg zur Schule und zum Freizeitort. Bei der Berliner BuT-Beratung finden Sie Hilfe und Unterstützung rund um das Bildungs- und Teilhabepaket in fünf Sprachen.
    • Das Land Berlin hat vereschiedene Hilfen und Entlastungspakete im Zuge steigender Energiepreise zusammengestellt.
  • 5. Verträge und Tarife unter die Lupe nehmen

    Auch wenn es ein wenig Zeit und Aufwand erfordert, kann es sich lohnen, Ihre Verträge für Mobilfunk, Internet, Kontoführung, Strom und andere Dienstleistungen regelmäßig auf günstigere Tarife hin zu überprüfen, zu vergleichen und gegebenenfalls zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Wenn Sie Hilfe brauchen, ist die Verbraucherzentrale Berlin die richtige Anlaufstelle.

    Und hier erfahren Sie außerdem noch mehr zum Thema Energiesparmaßnahmen und steuerlichen Entlastungen für Familien mit Kindern.

  • 6. Beim Einkauf: Preise vergleichen und sparen

    Eine weitere Möglichkeit, Geld zu sparen, ist Rabattaktionen und Sonderangebote auszunutzen. Aber vergleichen Sie dabei auch die Preise der einzelnen Anbieter. Beim Vergleichen können auch Apps helfen.

    Lebensmittel sparsam einkaufen

    • Im Geschäft kann es hilfreich sein, auf so genannte Bückware zu achten, also Artikel in den unteren Regale – diese sind oft günstiger. Gleiches gilt für Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen.
    • Sie können auch die Berliner Tafel besuchen – sie hilft Menschen, einen gewissen finanziellen Spielraum zurückzugewinnen und sich gesünder zu ernähren. 

    Bei Gesundheitsausgaben sparen

    • Bei den Gesundheitskosten können Sie sparen, wenn Sie auf sogenannte Generika setzen – das sind Medikamente mit identischen Wirkstoffen wie in teuren Markenprodukten. Fragen Sie einfach in der Apotheke oder Drogerie danach. Generell gilt: Auch hier lohnt sich ein Preisvergleich.
    • Sind Sie gesetzlich krankenversichert? Dann sind Sie gesetzlich verpflichtet sich bis zu einer Belastungsgrenze von zwei Prozent der jährlichen Bruttoeinnahmen an den Gesundheitskosten beteiligen. In bestimmten Fällen kann man sich von der Zuzahlung befreien lassen. Hier hilft die Verbraucherzentrale Berlin weiter.
  • 7. Mahlzeiten bewusst und geplant zubereiten

    Wenn Sie Mahlzeiten für die ganze Woche planen und an einem Tag zubereiten, reduziert das spontane Einkäufe, spart Geld und kann zudem zu einer ausgewogenen Ernährung der ganzen Familie beitragen. Oder kochen Sie gemeinsam mit anderen Familienmitgliedern, Nachbarn oder Freunden. Denn geteilte Ressourcen können helfen, Lebenshaltungskosten zu senken.

  • 8. Berlin-Ticket S (Sozialticket)

    Kinder unter sechs Jahren fahren generell kostenlos in allen Berliner Bahnen, Bussen und Trams. Sobald ein Kind in die Schule kommt, können Sie online das kostenlose Schülerticket abonnieren – Sie brauchen dafür nur ein Passbild und die Kopie des Schülerausweises.

    Darüber hinaus können Berlinerinnen und Berliner seit dem 1. Januar 2023, die Sozialleistungen beziehen, das Berlin-Ticket S (Sozialticket) zum reduzierten Preis von neun Euro erwerben. Das Sozialticket erlaubt die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel im Tarifbereich AB.

    Weitere Infos erhalten Sie auch in unserem Artikel zum Berechtigungsnachweis Berlin-Ticket S.

  • 9. Ein- und Ausgaben genau im Blick halten: Finanzplan

    Es ist immer hilfreich sämtliche Kosten im Blick zu behalten und gut zu haushalten: Erstellen Sie einen monatlichen Haushaltsplan, um Ihre Einnahmen und Ausgaben zu kontrollieren. Kostenlose Apps oder eine einfache Tabellenkalkulation auf dem Computer helfen Ihnen dabei – hierfür gibt es neben kostenpflichtigen Programmen wie Excel auf kostenfreie Varianten wie etwa OpenOffice. Aber auch die Informationen und Anleitungen der Verbraucherzentrale zum Thema „Haushaltsbuch führen“ sind ein guter Start um die eigenen Einnahmen und Ausgaben immer im Blick zu behalten.

  • 10. Lassen Sie sich helfen!

    Es klingt banal, aber es ist sehr wichtig, sich um soziale Unterstützung zu kümmern. Bitten Sie Freunde und Familienmitglieder in Ihrer unmittelbaren Umgebung um Hilfe. Das ist völlig unproblematisch und Fragen kostet nichts. Darüber hinaus gibt es in Berlin soziale Einrichtungen, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen:

    • Familienservicebüros – in den Kiezen und mobil für Sie da
    • Berliner Familienzentren – in Ihrem Bezirk mit verschiedenen Beratungsangeboten
    • Sozialberatung – in allen Bezirken verfügbar

Wenn das Einkommen nicht ausreicht, nutzen Sie alle gegebenen Möglichkeiten, Geld zu sparen. Vor allem aber: Scheuen Sie sich nicht, Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort in Anspruch zu nehmen. Denn dafür sind sie da!

 

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